Die Psycholytische Therapie
Die psycholytische Technik ist ein von Hanscarl Leuner entwickeltes Verfahren. Sie ist „keine eigenständige Therapie“, sondern „ […] muß sorgfältig in eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie integriert sein.“ Leuner ging davon aus, daß die von ihm ebenfalls entwickelte „Tagtraumtechnik der Psychotherapie, das Katathyme Bilderleben […], durch Unterstützung halluzinogener Substanzen intensiviert und vertieft werden kann.“
Vertiefung der therapeutischen Prozesse
Die psychische Wirkung „ist bestimmt durch tagtraumartige Imaginationen vor geschlossenen Augen […]. Gleichzeitig werden Stim-mungen, Gefühle und Affekte vermehrt freigesetzt. […] Der Satz vom Widerspruch ist aufgehoben, bildhaftes Denken steht im Vordergrund, emotionale Einsichten werden gewonnen, und es herrscht ein hoher Grad emotionaler Gewißheit über die hervortretenden unbewußten psychischen Inhalte. Diese sind überwiegend konfliktzentriert bzw. spiegeln die latenten (unbewußten) Konflikterfahrungen teils in bildhaft-symbolischer Form nach Art der Traumsymbolik oder der katathymen Bilder wider.“ Hierbei werden „Bewußtseinserweiternde Einsichten in die Genese der Psychodynamik und die Konfliktabhängigkeit der Symptomatik […] geweckt.“ […] „Die Gesamtzahl der Sitzungen hängt von der gestellten therapeutischen Aufgabe ab. Schon eine bis zwei Sitzungen in eine konventionelle, aufdeckende Psychotherapie eingestreut, können diese entscheidend fördern.“
Indikationen:
Typische Indikationen sind Angst- und Zwangsneurosen, neurotische oder reaktive Depressionen und psychosomatischen Zustände. Auch konnten vordem als therapieresistent erachtete Patientengruppen mit gutem Erfolg psychotherapeutisch behandelt werden.
Da die in dieser Therapieform verwendeten Substanzen teilweise unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, mußten hierfür Sondergenehmigungen beantragt werden, die inzwischen teilweise (z. B. für wissenschaftliche Zwecke und Forschungsvorhaben) wieder erteilt wurden.
zitiert nach: Leuner H.: Die Psycholytische Therapie; Durch Halluzinogene unterstützte tiefenpsychologische Psychotherapie, S. 151-161, in: Dittrich, A. und Scharfetter, Chr. (Hrsg.) Ethnopsychotherapie – Psychotherapie mittels außergewöhnlicher Bewußtseinszustände in westlichen und indigenen Kulturen, Ferdinand Enke, Stuttgart 1987
Siehe hierzu auch die Verweise auf die Internetseiten des ECBS und und vor allem der MAPS, die auch aktuelle Forschungsansätze und -ergebnisse auch aus dem europäischen Raum veröffentlicht!
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