Diese Therapieform beruht auf der Erkenntnis, dass viele seelische Phänomene unbewusst ablaufen. Gleichzeitig sind diese nicht bewussten Vorgänge von großer Bedeutung für die körperliche und seelische Gesundheit bzw. Krankheit. Durch die frühe Kindheitsgeschichte erwirbt jeder Mensch eine psychische Struktur, die das Selbsterleben, den Umgang mit Gefühlen, moralische Vorstellungen und das Gestalten von Beziehungen bestimmt. Aktuelle Probleme, Störungen und Konflikte sind dabei Ausdruck von Konflikten oder Traumatisierungen, die in der frühen Kindheit erlebt und unzureichend verarbeitet wurden.
Bei der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie wird von einem oder mehreren begrenzten aktuellen Konflikten ausgegangen. Auftretende Gefühle werden aufgearbeitet und es wird ein Bezug zu wichtigen frühen Erlebnissen und Beziehungsmustern hergestellt. Die damit verbundenen „alten“ und oft verdrängten Gefühle werden aktuell wiederbelebt. Eine neue und bewusste Auseinandersetzung mit den alten Erfahrungen wird dadurch ermöglicht. Dabei verändert sich der Umgang mit den aktuellen Problemen.
Man kann die tiefenpsychologische Therapie mit der Renovierung von Räumen eines Hauses vergleichen, bei dem einige Mauern versetzt werden, ohne jedoch das ganze Haus abzureißen.